Zur Geschichte der Homöopathie
Der Begründer der Homöopathie war Dr. med. Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755 – 1843). Hahnemann war nicht nur Arzt, sondern auch Apotheker und Chemiker, außerdem beherrschte er zahlreiche Sprachen perfekt. Weil er mit den Ergebnissen der ärztlichen Behandlungen seiner Zeit nicht zufrieden war, hatte er sich zwischenzeitlich vom Arztberuf abgewendet und seinen Lebensunterhalt als Übersetzer wissenschaftlicher Texte bestritten.
1790 stieß er bei der Übersetzung einer Arzneimittellehre auf eine ungenaue Beschreibung der Wirkung von Chinarinde, die damals auch zur Heilung von Malaria eingesetzt wurde. Er nahm zur Überprüfung selbst Chinarinde ein und stellte fest, dass er danach Symptome entwickelte, die dem Krankheitsbild der Malaria entsprachen. Zur Bestätigung dieses Phänomens probierte er weitere Arzneien aus und er entwickelte immer genau die Symptome, die diese Arzneien zu heilen vermochten.
Er versuchte die Tatsache, dass offensichtlich "Gleiches mit Gleichem" geheilt werden kann, zu erklären und entwickelte dabei ein ganz neues Verständnis von medizinischer Behandlung, das die Begriffe "Krankheit" und "Heilung" in neuem Licht sah. Diese Theorie nannte er die "Homöopathie", ein Wort, das sich aus dem Griechischen "Homoiom" = "ähnlich" und "Pathos" = "Leiden" zusammen setzt.
Hahnemann prüfte viele Substanzen aus dem Pflanzen-, Tierreich und Mineralien. Er trug die auftretenden Symptome zu jedem Stoff zusammen und nannte diese Sammlung das Arzneimittelbild dieser Arznei. Seine gesammelten Ergebnisse der Arzneimittelprüfungen veröffentlichte er in der "Reinen Arzneimittellehre".
Heute sind mehrere tausend Arzneimittel auf diese Art geprüft.
Die Theorie der Homöopathie und seine Regeln zu deren Anwendung fasste Hahnemann im "Organon der Heilkunst" zusammen. Dieses Organon hat bis heute seine Gültigkeit nicht verloren.
Um die zum Teil sehr heftigen Wirkungen der Arzneien abzumildern, entwickelte Hahnemann ein System der Verdünnung und Verschüttelung – die Potenzierung. Er stellte fest, dass obwohl das Stoffliche in der Arznei mit zunehmender Potenzierung immer weniger wird, die Effektivität der Arznei immer stärker wurde. Dies erklärt sich daraus, dass beim Potenzieren die Energie der Ursubstanz auf das Trägermedium übertragen und immer stärker wird, während die Materie verschwindet.
Die Homöopathie nach den Regeln Hahnemanns nennt man die "Klassische Homöopathie".