Homöopathische Behandlung
Die Gabe eines homöopathischen Arzneimittels allein ist nicht der zentrale Punkt der homöopathischen Behandlung. Dazu nötig und deshalb das Wichtigste ist, das genaue Krankheitsbild mit all seinen Symptomen zu erfassen. Dazu gehören die geäußerten Beschwerden genauso wie körperliche und seelische Merkmale, Größe, Gewicht, Konstitution, Charakter, Neigungen, Interessen, Reaktionen auf Umweltreize, Modalitäten (unter welchen Umständen verbessern oder verschlechtern sich Symptome) u.v.a.m..
In der Homöopathie wird der gesamte Mensch, nicht eine einzelne Krankheit behandelt. Das erklärt, warum eine homöopathische Erstanamnese oft zwei Stunden und länger dauert. Diese Zeit ist notwendig dafür, dass sich der Therapeut ein genaues Bild von der zu behandelnden Person machen kann.
Während in der Schulmedizin zu einer genau definierten Diagnose ganz bestimmte Medikamente gegeben werden, bekommen in der Homöopathie zwei Menschen mit der gleichen Krankheit fast nie das gleiche Mittel. Umgekehrt können aber zwei Menschen mit unterschiedlichen Diagnosen das gleiche Mittel brauchen, wenn sie die gleiche Grundkonstitution haben.
Unter der Konstitution versteht man die anlage- und umweltbedingte individuelle Ganzheit des einzelnen Menschen, die einerseits erblich erworben aber auch durch spätere Einflüsse entstanden ist. Sie repräsentiert die Gesamtverfassung des Organismus.